So gut das Konzept auch war, so stellte sich nach einiger Zeit jedoch heraus, dass ein Waldkindergarten als Elterninitiative nicht so einfach zu führen war. Zum Einen ändern sich die Pläne der Menschen, zum Anderen ändern sich auch die Funktionen. Aus Initiatoren werden Vorsitzende. Aus Gründungsmitgliedern Vorstandsmitglieder und aus Eltern Arbeitgeber.
Während auch noch nach der Vereinsgründung alles glatt lief, kamen im Laufe der kommenden Monate nach der Eröffnung erste Probleme auf.
Der Vorstand, der schnell nur noch aus 3 Leuten bestand (Die Schriftführerin hatte sich umentschieden und ihr Kind doch in einem Regelkindergarten angemeldet) musste eine schwere Entscheidung treffen.
Nach Beratungsgesprächen mit einem Rechtsbeistand und der Fachberatung des Paritätischen wurde in einer Vorstandssitzung mehrheitlich entschieden sich von der Kita Leitung zu trennen.
Das es bei dieser Entscheidung durchaus unterschiedliche Meinungen geben kann, oder Eltern das nicht akzeptieren wollen war uns von Anfang an klar. Der Streit der dann aber eskalierte überstieg doch die Vorstellungskraft vieler Mitglieder.
Das es bei dieser Entscheidung durchaus unterschiedliche Meinungen geben kann, oder Eltern das nicht akzeptieren wollen war uns von Anfang an klar. Der Streit der dann aber eskalierte überstieg doch die Vorstellungskraft vieler Mitglieder.
So erhielten die Vorstandsmitglieder keine 24 Stunden nach
Bekanntgabe der Kündigung schon Mails einiger Eltern die mitteilten die Kündigung juristisch prüfen zu wollen und gegebenenfalls Regressansprüche geltend machen zu wollen.
Mindestens ein Vorstandsmitglied erhielt von einer Mutter eine Whats App Nachricht. “Der Groll auf ihn würde immer grösser und es wäre ja schade wenn er als Konsequenz sein Kind abmelden würde. “ Eine nicht misszuverstehende Botschaft, die dazu führte, dass der Vorstand auseinander brach. Alle Versuche des Initiators Dirk Jesse die Situation zu retten scheiterten. Und dies obwohl er bei fast allen Familien vorsprach und ihnen erörterte, dass ein Vorstand eben auch haftbar zu machen ist, wenn etwas schief läuft im Waldkindergarten. Die klare Ansage, er hätte alle bisher getroffenen Entscheidungen sachlich zum Wohle des Waldkindergartens getroffen blieb erfolglos.
Der Streit, Angriffe und Drohungen wurden immer heftiger und nahm Auswüchse an, die sich die Vorstandsmitglieder bist dahin nicht hätten vorstellen können.
Öffentliche Verleumdungen auf Facebook, gehässige Mails und Sabotage waren die Folge. Einer neu eingestellten Kita-Leitung teilte man einen Tag vor Beginn ihrer Tätigkeit mit, sie solle doch überprüfen ob der Vorstand berechtigt sei Arbeitsverträge zu schließen. Sie wäre vom Vorstand scheinbar auch hintergangen worden etc. Auch schlimm Mails in denen Angestellte aufgefordert wurden sich auf eine “Seite” zu stellen, man könne schließlich nicht neutral bleiben führten dazu, dass das Betriebsklima mehr als gestört wurde, wenn man in dieser Situation überhaupt noch von Klima sprechen konnte.
Das gewünschte Ziel liess dann auch nicht lange auf sich warten:
Als erstes kündigte unsere Piakraft. Eine Mitarbeiterin meldete sich dauerkrank und dann verließ uns noch eine Fachkraft auf eigenen Wunsch. Mit den Stunden der Kita-Leitung und einer Ergänzungskraft war der Betrieb nicht mehr aufrecht zu erhalten, so dass der verbleibende Vorstand den Waldkindergarten in Absprache mit dem Landesjugendamt Anfang Juni schloss.
Eine Unterlassungsklage und eine Strafanzeige gegen die Hauptakteurin dieser Hetzkampagne waren eine der Folgen. Frieden ist bis heute nicht in den Verein eingekehrt. Das Thema beschäftigt einen Großteil der Mitglieder, ehemaligen Mitglieder und Eltern. Inzwischen beschäftigt sich mit den Vorgängen auch ein Amtsgericht und die Staatsanwaltschaft Bielefeld.
Weitere Infos dazu hier
Traurig aber wahr, der Waldkindergarten Vlotho hat es sogar in einen externen Artikel geschafft. Näheres ließt man hier